Gemeinsamer Studien“abend“ mit Regelschulen und Kitas

Am Donnerstag, 13.09.2012, hatte das HRF „volles Haus“. Eingeladen waren alle kooperierenden Regelschulen und Kitas sowie deren Elternvertretungen und die Eltern der eigenen Schüler zu einem gemeinsamen Studien“abend“. Die Veranstaltung teilte sich in zwei Hälften: Zunächst konnten sich die Gäste in den Klassen über die einzelnen Bausteine der sonderpädagogischen Arbeit im HRF informieren. Im zweiten Teil waren alle Anwesenden gemeinsam Lernende. Der Kinder- und Jugendpsychiater, Dr. Michael Winterhoff, hielt einen Vortrag zum Thema: Kinder außer Rand und Band. Entwicklung kommt vor Bildung und Erziehung. Eindrucksvoll erläuterte er die Entwicklung der menschlichen Psyche. Diese sei, so Winterhoff, auf ein abgegrenztes, erwachsenes Gegenüber angewiesen, das Orientierung und Halt gebe. Psyche entwickle sich durch Be-ziehung. Problematisch sei, dass zahlreiche Kinder und Jugendliche heute entwicklungspsychologisch auf einem Stand von nur 10 – 16 Lebensmonaten seien. Offene Angebote in Kitas und Schulen überforderten diese Kinder permanent, da sie für Selbstorganisation und Entscheidungszwang in dieser Form nicht reif seien. Bildungsinhalte müssten zugunsten psychischer Reifeprozesse temporär zurückgestellt werden, damit Kinder und Jugendliche einen ihrem Alter entsprechenden Entwicklungsstand erreichen könnten. Nur dann wäre es, so Winterhoff, wieder möglich, dass sie ihr tatsächliches kognitives Potenzial  voll ausschöpfen und gewinnbringend in Schule und  Kita gefördert werden könnten.

Gäste und Gastgeber waren begeistert von dem intensiven fachlichen Austausch sowie dem Input durch den Referenten und wünschen eine Fortsetzung dieser Pilotveranstaltung. Der Aufbau eines tragfähigen regionalen Netzwerkes sei der richtige Weg, unseren Kindern und Jugendlichen wieder gemeinsam zu einem  möglichst selbstständigen Leben in Eigenverantwortung zu verhelfen.

BAUSTEIN 1: Ausstellung in den Klassen

 BAUSTEIN 2: Vortrag